Als ich 2013 in die Schweiz zog um hier zu arbeiten aber vielmehr um das Bergsteigen inntensiver zu betreiben habe ich nur vereinzelt verrückte gesehen die in Windes Eile den Berg hinaufrannten. Ich selbst dachte da noch nicht drüber nach. Da ich gerade am Anfang ziemlich schufften musste blieb zumeist nur wenig Zeit. Auf die Berge als Erholungsort wollte ich aber dennoch nicht verzichten. Meine Homebase war damals Schwyz, somit war es logisch dass die drei Mythen als nächstgelegner Spielplatz oft von mir besucht wurden. War ich Anfangs stets mit grossem Rucksack unterwegs, mit der Zeit minimierte ich mein Gepäck auf eine Windjacke und maximal einen halben Liter zu trinken.
Meine übliche Feierabendrunde war von einem kleinen Parkplatz auf 900 m auf den kleinen Mythen. Eine schöne Tour mit netter Kraxelei am Ende, kurzer Wegstrecke un doch 900 hm. Anfangs benötigte ich für diese Strecke circa 1h und 15 Minuten. Am ende stand ich nach 50 Minuten am Gipfelkreuz.
Mit diesem Wissen eröffneten sich plötzlich neue Möglichkeiten für Feierabendtouren. Touren, für die ich zuvor einen ganzen Tag geplant hätte waren plötzlich nach dem Feierabend möglich. Als ich 2015 das erste mal den Haggenspitz erklomm mit anschliessender Überschreitung des kleinen Mythen löste diese Tour die vorherige ab. Von der Haggenegg bis hinüber zum grossen Mythen via Chalberstöckliroute und Abstieg über die Mythenmatt benötige ich heute 2:30 h. Eine Zeit die gerade im Sommer mit den langen Tagen wunderbar nach Feierabend machbar ist.
Der Weg zum Trailrunning war für mich ein Prozess über die letzten 4 Jahre. Anfangs ging ich einfach zügig, 2015 begann ich damit, die flacheren Stücke zu joggen. Heute bin kann ich bis zu einer gewissen Steigung problemlos joggen, bei sehr steilen Stücken bin ich weiterhin bei der zügigen Gehtaktik geblieben. 2017 habe ich mich zudem erstmals mit dem spezifischen Training befasst. Dazu mehr in einem gesonderten Blogbeitrag.
Aber nun zur eingangs gestellten Frage. Immer wieder schütteln Menschen den Kopf wenn man an Ihnen vorbeirennt. Oftmals hört man, man würde die Schönheit der Natur nicht wahrnehmen. Pauschalaussagen haben zumeist einen Haken, so auch diese. Das Laufen in anspruchsvollem Terrain ist höchste Konzentration. Während dem Laufen muss man die nächsten 3 Schritte schon planen, das Terrain sehr genau wahrnehmen und einen Weg finden, dieses möglichst spielerisch zu nutzen. Dass man in diesen Phasen nicht viel von der umgebenden Landschaft wahrnimmt, stimmt. Aber den Weg an sich nimmt man sicher intensiver wahr. Auf der anderen Seite nehme ich mir die Zeit, an den schönsten Orten auch einmal länger zu verweilen. Hier kommt natürlich auch dazu, dass ich meist mindestens eine Kamera dabei habe. Das Trailrunning gibt mir die Möglichkeit, an weit entfernte Orte zu gelangen und den einen oder andere shot zu machen, den man vielleicht sonst nur mit einem Biwak hätte machen können.
Ich denke, die Popularität des Trailrunnings heute ist sicherlich mitbegründet durch die Tatsache, dass wir grundsätzlich immer mehr Zeit in der Arbeit verbringen oder anderweitige Verpflichtungen haben. Auf die intensiven Momente am Berg will man auf der anderen Seite nicht verzichten, da ist das Trailrunning ein probates Mittel. Aber wer denkt, Trailrunning sei nur ein einziges gehetze und kein Genuss, der sollte vielleicht einmal das grosse Salami-Sandwich, die drei Ersatzjacken und die 18 Litern Flüssigkeit zuhause lassen und sich in die Laufschuhe anziehen und es einfach mal ausprobieren. Vielleicht werdet ihr positiv überrascht sein, welch intensive Momente man auf diese Weise in der Natur erlebt.
Es ist eine andere Weise die Berge zu erkunden, weder besser noch schlechter. In diesem Sinne, never try, never know. Go out and play!
Du/Ihr habt fragen, Anregungen/ Kommentare? Nur zu!
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When I moved to Switzerland in 2013 to work here but rather to operate the mountaineering more intense, I saw only t times crazy people who ran up the mountain. I myself did not think about it. Since I had to work a lot just in the beginning, usually only little time remained. I did not want to do without the mountains as a recovery place. My homebase was then Schwyz, so it was logical that the three Mythen were often visited by me as a playground. At first I always traveled with a big backpack, with the time I minimized my luggage on a windjacket and a maximum of half a liter of fluid.
My usual celebration night was from a small parking lot at 900 m on the small Mythen at 1811m. A nice tour with nice scramble at the end, short distance and nevertheless 900 hm. At first I needed for this distance about 1h and 15 minutes. At the end I stood at the summit after 50 minutes.
With this knowledge, suddenly new possibilities opened up for after work tours. Tours, for which I had planned a whole day before were suddenly possible after the celebration evening. When I first climbed the Haggenspitz in 2015 with subsequent overshooting of the small myth, this tour triggered the previous one. From the Haggenegg to the big myths via Chalberstöckliroute and descent over the Mythenmatt today I need about 2:30 h. A time which is just perfect in the summer with the long days after the end of a work day.
The way to trailrunning was a process over the last 4 years. At first I simply went quickly, in 2015 I began jogging the flatter pieces. Today I can run to a certain slope without problems, with very steep pieces I am still with the fast walking tactics remained. In 2017, I also dealt with the specific training for the first time. More about that in a separate blog contribution.
But now to the question at the beginning. Time and time again, people shake their heads when you pass them running uphill. Often one hears one, one would not perceive the beauty of nature. Package deals usually have a hook, so this one too. Running in challenging terrain is high concentration. While doing so, you have to plan the next 3 steps, to perceive the terrain and to find a way to make the most of it as playfully as possible. That one does not perceive much of the surrounding landscape in these phases is true. But the path itself is perceived more intensively. On the other hand, I take the time to stay longer in the most beautiful places. Here comes naturally also that I usually have at least one camera with it. The trailrunning gives me the opportunity to get to distant places and make the one or the other shot, which could otherwise only be done with a bivouac.
I think the popularity of trailrunning today is certainly justified by the fact that we basically have to spend more time in work or have other commitments. The intense moments on the mountain are not to be missed on the other side, as the trailrunning is a very good means. But whoever thinks trailrunning is just a hurry up and now pleasure, one should not even take the big salami sandwich, the three spare jackets and the 18 liters of liquid. Put yourself in running shoes and just try it. Perhaps you will be pleasantly surprised by the intense moments that you experience in this way in nature.
It is another way to explore the mountains, neither better nor worse. In this sense, never try, never know. Go out and play!
Any questions or suggestions / comments? Let me know in the comments below!